Festival Rümlingen 2002
Für die Sinne ist die Nacht eine ganz besondere Zeit. Die Augen tasten sich mühsam durch Grau und Schwarz, die Ohren sind geschärft und empfindlich auch für kleine Nuancen. Die Suche nach neuen Formen und ungewöhnlichen Orten für Musik, seit 13 Jahren ein Hauptanliegen des Festival Rümlingen, führt das Konzertgeschehen erstmals ganz in die Natur: In einem Seitental zum Homburger Tal erklingen in der Nacht vom 15. zum 16. August insgesamt 14 eigens konzipierte Landschafts-Klanginstallationen von
Christina Kubisch (Berlin), Carola Bauckholt (Köln), Sylwia Zytynska (Basel), Miguel Rothschild (Buenos Aires), Helmut Lemke (Bielefeld), Jacques Demierre (Genf), Fritz Hauser (Basel),
Manos Tsangaris (Köln), Urban Mäder (Luzern), Ruedi Häusermann (Lenzburg), Christian Dierstein (Freiburg), Josh Martin (Berlin), Uli Kerkmann (Gütersloh) und Daniel Ott (Basel/Berlin).

Enge Ortsgebundenheit und langfristige Kooperation sind Voraussetzungen für dieses Ereignis: Bereits 2001 begannen die Vorbereitungen der Musik- und Kunstschaffenden. Live spielende und singende Musiker – darunter die Kontrabassisten Peter Niklas Wilson und John Eckhard, die Sopranistin Truike van der Peel, Stephan Froleyks (Tuba), Martin Schütz (Violoncello) und Martin Hägler (Saxophon) – kommen ebenso zum Einsatz wie Kabel und Kopfhörer, Bettgestelle, Klang- und Dämpfungsmaterialien, 153 Tropfer und eine Glasharfe.

Das Publikum soll Klänge und Atmosphären erwandern. Am Bach Stromaufwärts führt der Weg, an dessen Stationen der Besucher über seine Verweildauer selbst entscheidet. Die nächtlichen Wald- und Wassergeräusche sind Bestandteile der Aktionen, ebenso die wechselnden Lichtverhältnisse und die topografischen Besonderheiten des Weges. Vom Einbruch der Nacht bis zum Morgengrauen lässt sich die Witterung aufnehmen.


Transport-Shuttle-Dienst
Die Besucher/innen werden mit einem Transport-Shuttle-Dienst vom Treffpunkt bei der Halle Rümlingen zum Ausgangspunkt des Klangweges gebracht. Letzter Bus: 03.00 Uhr.
Nach der Klangwanderung werden die Besucher/innen wieder zurück zum Treffpunkt bei der Halle Rümlingen gebracht. Es besteht die Möglichkeit, zum Ausgangspunkt gefahren zu werden und den Klangweg ein zweites bzw. drittes Mal zu gehen – hingegen soll «zurückgehen» nach Möglichkeit vermieden werden.

Dauer der Klangwanderung
Der Klangweg ist ca. 4km lang. Die Besucher/innen entscheiden selbst über die Verweildauer bei den einzelnen Installationen. Die durchschnittliche Dauer für die Klangwanderung beträgt ca. 1,5 Stunden.
Es besteht die Möglichkeit, die Klangwanderung nach ca. der Hälfte durch den beleuchteten «Notausgang» zu verlassen. Bis zu dieser Stelle ist der Weg flach und auch rollstuhltauglich, ab hier wird es deutlich steiler.

Ausrüstung
Empfohlen werden der witterung angepasste Kleidung und gutes Schuhwerk, aber keine Taschenlampen!

Verschiebungsdatum
bei schlechter Witterung: 16./17. August 2003 Auskunft: T +41 (0)61 681 69 54 (ab 15.00 Uhr)